Vor ungefähr zwei Monaten bekamen wir Besuch. Eine neue Brille sollte es sein.

 

Die Werte, selbst für Augenoptiker überraschend ungewöhnlich, sollten sich als kleine Herausforderung darstellen. Diese Brillengläser sollten nämlich hohe zylindrische Werte haben. Zylindrische Brillengläser werden immer dann gebraucht wenn die Hornhautverkrümmnung ein korregierbares Maß erreicht und man dadurch die Sehschärfe heben kann. Bei fast jedem Kunden ist das der Fall, bei diesem Kunden war es ein Zustand welcher nach einer Hornhauttransplantation eintrat. Einen fähigen Brillenglashersteller, welcher sich seinerseits dieser Herausforderung annahm, haben wir nach einiger Recherche gefunden. Die Entscheidung auf bifokale Franklingläsern, benannt nach deren Erfinder Benjamin Franklin, war schnell getroffen. Die oberen Segmente der Brille sind für den Blick in die Ferne, die unteren Segmente für das Sehen in der Nähe. Jedes Brillenglas ist aus jeweils zwei einzelnen Linsen geschliffen. Der Kunde freute sich endlich wieder deutlich schärfer Sehen zu können. Er beschrieb die Brille als spontan sehr angenehm. Im Normalfall wird eine derart stark verformte Hornhaut eher mit formstabilen Kontaktlinsen versorgt. Der Wunsch des Kunden nach einer Brille und die überraschend hohe Sehschärfe damit sprachen aber dafür, das Sehproblem so zu lösen.

Mir ist solch komplizierter Fall in über 10 Jahren Berufpraxis noch nicht untergekommen, desto mehr freut es mich ,dass ich dem Kunden helfen konnte.