Was haben Stippen am Auge und Gehacktesstippe gemeinsam? Nichts, bis auf eine besonders unappetitliches Aussehen. Eine Gehacktesstippe wäre mir trotzdem lieber. Die Anderen, also die Stippen am Auge, sind weniger schön.
Stippen am Auge sind eigentlich sehr häufig und treten auch bei Nicht-Kontaktlinsenträgern auf. Es handelt sich um kleine punktförmige Beschädigungen des Hornhautepithels d. h. der Hornhautoberfläche. Diese treten häufig in Verbindung mit zu langen Tragezeiten von Kontaktlinsen (Hornhauthypoxie – Sauerstoff- unterversorgung) und schlecht vertragenem oder falsch angewendeten Kontaktlinsenpflegemittel auf.
Ein weiterer Grund für Stippen sind trockene Augen.
Das Symptom des trockenen Auges tritt sowohl bei Kontaktlinsenträgern als auch bei Nicht-Kontaktlinsenträgern auf und ist oftmals ein Resultat übertrieben langer Computerarbeit ohne Pausen.
Natürlich werden Stippen auch bei einer infektiösen Augenerkrankung wie der Bindehautentzündung (Conjunktivitis) oder der Hornhautentzündung (Keratitis) auftauchen. Die Zellen der Hornhaut werden zum Beispiel durch konservierungsmittelhaltige Pflegemittel derartig gestresst das sich Zellen aus dem Zellverband lösen. Das entstandene „Loch“ füllt sich mit Tränenfilm. Da die Hornhautoberfläche somit wieder glatt ist wird dieser Defekt nicht wahrgenommen. Der Augenoptiker färbt den Tränenfilm mit einem Farbstoff ein (–> siehe in den Bildern oben und unten).
Da die Löcher im Hornhautepithel mit gefärbten Tränen gefüllt sind werden diese wesentlich besser sichtbar. Je nach Stärke der Schädigung ist eine Tragepause bzw. eine Reduzierung der Tragezeit nötig um einer weitere Schädigung des Auges zu verhindern. Nach 24 Stunden sollten aber schon ein Großteil der Beschädigungen nicht mehr sichtbar sein. Das Auge „schleift“ mit jedem Lidschlag immer etwas an der Oberfläche der Hornhaut. Die Löcher in der Hornhaut werden somit Stück für Stück abgeschliffen, die Hornhaut somit wieder geglättet.
Oft läßt sich durch besser sitzende Kontaktlinsen, oder besser geeignete Materialien der Stress für’s Auge deutlich reduzieren. Manchmal ist ein Wechsel des Pflegemittels sinnvoll.
Rechtzeitig erkannt bekommt man solche Symptome wieder gut und schnell in den Griff ohne das weitere Folgeschäden zurückbleiben.
Eine tägliche Selbstkontrolle hilf! Einfach jeden morgen schauen ob die Augen stark gerötet sind, prüfen ob die Sicht noch gut ist und ob man sich mit dem Linsen wohl fühlt. Stimmt irgendetwas nicht sollte man einen Besuch beim Optiker antreten.
Wer darauf achtet und die halbjährlichenKontrollen wahrnimmt, der kann sicher sein, dass Er (und Sie auch) sehr lange bequem und gesund Kontaktlinsen tragen kann.